Unsere Wiese trägt dieser Tage Wildblumen und -kräuter in prachtvollen Gelbtönen. Zwischen hüfthohen Gräsern, besonders auf der Sonnenseite, leuchten die Blüten in der Spätsommersonne besonders eindrucksvoll.
Die Farbe Gelb ist nicht nur wunderschön, sondern symbolisiert das Sonnenlicht, die Erkenntnis und das Gedeihen des Lebendigen. Auch der beginnende Herbst und die Reife werden durch die Farbe Gelb versinnbildlicht.
Die alten Griechen stellten sich vor, dass der griechische Sonnengott Helios in einem gelben Gewand auf einem von vier Feuerrossen gezogenen Wagen über den Himmel fährt. Das strahlende, gelbe Licht der Sonne und ihren Göttern verkörperte die göttliche Intelligenz. In China ist die Farbe Gelb dem männlichen Yang, dem aktiven schöpferischen Prinzip, zugeordnet. Die alten Ägypter, aber auch der Maler Franz Marc, sahen im Gelb jedoch das Weibliche, das „Sanfte, Heitere, Sinnliche“. Seit dem Mittelalter gilt Gelb auch als Farbe des Neides und als Schandfarbe von diskriminierten Gruppen.
In Europa symbolisiert Gelb meistens Licht und Leben, wird dann jedoch auch mit Gold zusammen assoziiert.
So erfreuen wir uns des Anblicks und der Wärme, und empfinden genau wie eine ältere Dame, Patientin der Klinik, die neulich neben mir stand als ich fotografierte und sagte:
„Das ist die schönste Wiese, die ich je gesehen habe“.
Quelle: Lichtkreis.at